So überzeugen Sie als Arzt oder Ärztin im Bewerbungsgespräch

Als Arzt oder Ärztin im Vorstellungsgespräch müssen Sie sich von anderen qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern abheben. Dabei zählen zum einen Ihre Fachkompetenz und persönliche Eignung, aber auch Ihre Teamfähigkeit ist entscheidend.

Auf die folgenden Punkte sollten Sie im Bewerbungsgespräch achten:

1. Fachliche Kompetenz sicher, aber authentisch darstellen

Bereiten Sie sich darauf vor, im Gespräch über Ihre bisherigen Stationen, Fachkenntnisse und besondere Qualifikationen zu berichten. Gehen Sie dabei auch auf besondere Fälle oder Herausforderungen ein, die Sie während Ihres Arbeitslebens bereits bewältigt haben. Sprechen Sie zum Beispiel über praktische Erfahrungen: „In meiner Zeit auf der Inneren habe ich eigenständig […] durchgeführt.“ Beispiele machen Ihre Fähigkeiten anschaulich und verdeutlichen Ihre Berufserfahrung.

Mithilfe der Schilderungen können Sie Ihre medizinischen Kompetenzen authentisch beschreiben. Verzichten Sie dabei auf eine übertriebene Selbstdarstellung. Betonen Sie stattdessen die Zusammenarbeit im Team, denn egal ob in der Klinik oder Praxis: Die Zusammenarbeit mit Pflegepersonal, Kolleginnen und Kollegen sowie Patienten ist entscheidend für die Behandlungsergebnisse.

2. Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke: Sozialkompetenz betonen

Einfühlungsvermögen und Sozialkompetenz, insbesondere im Umgang mit Patientinnen und Patienten werden in Auswahlgesprächen fast immer abgefragt. Um zu zeigen, dass Sie darüber verfügen, berichten Sie beispielsweise über Situationen, in denen Sie im Team gute Lösungen gefunden haben.

Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit, zum Beispiel mit Sozialdiensten oder anderen Fachabteilungen, können Sie hier erwähnen. Sie haben einen Therapieplan erstellt, um eine Patientin ganzheitlich zu behandeln Schildern Sie, wie sie vorgegangen sind, wie die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen konkret ausgesehen hat. Auch Ihre Kompetenz zum Lösen von eventuell aufkommenden Konflikten können Sie hier gut einflechten. Wie gehen Sie mit stressigen Situationen, mit Kritik oder Misserfolgen um?

Antworten Sie auf diese Fragen immer ehrlich, aber signalisieren Sie, dass Sie belastbar sind und wissen, wie Sie mit Belastung umgehen können. Eine gute Organisation oder Resilienzstrategien können dabei helfen, die eigene Work-Life-Balance nicht zu verlieren. Eine mögliche Antwort könnte zum Beispiel lauten: „In der Notaufnahme habe ich gelernt, auch bei hohen Arbeitsaufkommen Prioritäten zu setzen.“ Signalisieren Sie, dass Sie mit Druck umgehen können, ohne dabei unkritisch gegenüber sich selbst zu sein.

Stress unter Ärzten - Kommunikation hilft
Eine gute Kommunikation im Team hilft Ärzten, Stress zu mindern.

3. Eigenmotivation und Interesse an der Klinik zeigen

Informieren Sie sich gut über die Einrichtung, in der Sie sich bewerben. Welche Behandlungsschwerpunkte besitzt die Klinik oder die Praxis, welche Philosophie vertritt die Geschäftsleitung und welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? Die Website liefert oftmals bereits viele Antworten auf diese Fragen. Aber auch der Geschäftsbericht einer Klinik kann hier weiterhelfen.

Ausgehend von diesen Informationen sollten Sie für sich herausarbeiten, warum Sie genau dorthin wollen und diese Punkte im Auswahlgespräch einfließen lassen. Auch Ihre Kompetenzen und Stärken können Sie hier wieder platzieren, indem sie erwähnen, was sie mitbringen und beitragen möchten.

Kennen Sie vielleicht schon jemanden, der für die Einrichtung arbeitet und haben Positives über das Arbeitsklima gehört? Besitzt die Einrichtung eine besonders gute Reputation in bestimmten Behandlungsgebieten und Sie wollen sich deshalb dort weiterentwickeln? Versuchen Sie so konkret wie möglich zu sein und machen Sie mit Ihren Äußerungen klar, dass Sie nicht nur eine Station suchen, sondern wirklich Teil des Hauses werden wollen.

4. Fragen stellen – interessiert und vorbereitet

Eine gute Vorbereitung gilt auch für Ihre Fragen, die Sie am Ende eines Bewerbungsgespräches unbedingt stellen sollten. Sie zeigen zum einen Ihr Interesse an der ausgeschriebenen Stelle und Einrichtung. Gleichzeitig können Sie für sich noch einmal wichtige Punkte in Erfahrung bringen.

Fragen könnten lauten:

  • Wie sehen typische Arbeitsabläufe in der Abteilung aus?
  • Wie ist das Weiterbildungskonzept gestaltet?
  • Gibt es Mentoring-Programme?
  • Wie wird die Work-Life-Balance unterstützt?
  • Wie sieht bei Ihnen die Einarbeitung neuer Kollegen aus?
  • Wie würden Sie das Teamklima beschreiben?

Fazit: Eine gute Vorbereitung zahlt sich aus

Wenn Sie sich und Ihre Kompetenzen gut einzuschätzen wissen und Sie zu dem ehrlichen Schluss kommen, dass sie die Anforderungen der Stellenbeschreibung erfüllen, sind Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein geeigneter Kandidat beziehungsweise eine geeignete Kandidatin. Denken Sie daran: Im Bewerbungsgespräch geht es nicht darum, Ihren potenziellen Arbeitgeber „zu überreden“, sondern diese Eignung authentisch zu vermitteln. Belasten Sie sich also weniger mit Fragen Ihres Auftretens, Ihrer Körperhaltung und anderen Aspekten der Selbstdarstellung. Der Schlüssel für ein gelungenes Bewerbungsgespräch ist eine gründliche inhaltliche Vorbereitung. Kein fester Händedruck kann überzeugender wirken, als eine schlüssige Darlegung Ihrer fachlichen Fähigkeiten, Ihrer beruflichen Erfahrungen und Ihrer Motivation.

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