Hektischer Berufsalltag? 6 Anti-Stress-Tipps für Ärzte

Lange Schichten, emotionale Herausforderungen und hoher Zeitdruck: Der Berufsalltag von Ärztinnen und Ärzten in der Akutmedizin ist geprägt von Stress und schnellen Entscheidungen. Der hohe Leistungsdruck führt nicht nur dazu, dass Ärzte weniger Zeit für ihre Patienten haben. Es besteht auch die Gefahr, dass sie selbst gesundheitlich in eine Abwärtsspirale bis hin zum Burnout geraten.

Inhalt

Stressiger Alltag im Krankenhaus
In der Akutmedizin geht es mitunter sehr stressig zu.

1. Effizientes Zeitmanagement für Ärzte

Strukturierte Arbeitsabläufe helfen, den Tag in der Klinik besser zu organisieren und Überforderung im Job zu vermeiden. Bereiten Sie sich mental auf Ihre neue Arbeitswoche vor. Stellen Sie sich die anstehenden Aufgaben so konkret wie möglich vor, setzen Sie Prioritäten und sortieren Sie nach Dringlichkeit.

Scheuen Sie sich nicht, Verantwortlichkeiten neu zu verteilen und an Kollegen abzugeben. So verschaffen Sie sich mehr Zeit, den Fokus auf wichtige Entscheidungen und Behandlungen zu legen. Vergessen Sie dabei auch nicht, kurze Pausen einzulegen. Wenige Minuten reichen mitunter schon aus, um den Kopf freizubekommen und neue Energie zu tanken.

 

2. Klare Kommunikation im Team

Teamwork makes the dream work: Ein gut funktionierendes Team kann Stress erheblich mindern. Doch ein Team funktioniert nur gut, wenn es klare Absprachen und Verantwortlichkeiten gibt.

Sorgen Sie für strukturierte Übergaben bei Schichtdiensten in der Klinik und kommunizieren Sie offen und transparent. Damit verringern Sie Missverständnisse und erleichtern allen Teammitgliedern den Arbeitsablauf. Gerade im stressigen Klinikalltag ist das essenziell, um sowohl Ihnen als Ärztin oder Arzt als auch Ihren Kollegen und den Patienten die nötige Sicherheit zu geben.

Tauschen Sie sich nicht nur fachlich mit anderen Medizinerinnen und Medizinern aus, sondern sprechen Sie auch mit Ihren Kollegen über Empfindungen in stressigen Situationen. Sie werden sehen, dass Sie nicht allein sind und möglicherweise neue Türen öffnen.

 

Stress unter Ärzten - Kommunikation hilft
Eine gute Kommunikation im Team hilft Ärzten, Stress zu mindern.

3. Achtsam durch den Berufsalltag

Kennen Sie Sätze wie „Als Arzt ist das Leben eben so.“ oder „Deinen Idealismus möchte ich auch nochmal haben.“? Negative Glaubenssätze wirken sich auf das gesamte körperliche Befinden aus und befeuern damit das Stressempfinden. Sich dessen bewusst zu sein, ist schon der erste Schritt zur Besserung.

Versuchen Sie sich einmal bewusst zu machen, was alles gut läuft und worauf Sie stolz sind in Ihrer Tätigkeit als Ärztin oder Arzt. Formulieren Sie klare Ziele für sich, von Tag zu Tag, von Woche zu Woche. Feiern Sie Ihre Erfolge, statt nur von einem Termin zum nächsten zu hetzen.

Zusätzlich helfen Techniken wie Meditation und Atemübungen, gelassener durch den Berufsalltag zu gehen und den Stress als Arzt zu minimieren. Solche kleinen Auszeiten lassen sich auch in den Klinikalltag integrieren. Gehen Sie in den Pausen an die frische Luft, atmen Sie bewusst ein und aus und stellen sich vor, wie bei jeder Ausatmung die Anspannung aus dem Körper entweicht. Etablieren Sie solche Routinen, um dauerhaft dem Stress vorzubeugen, Schmerzen und Ängste zu minimieren sowie Ihr Risiko für Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.

 

4. Gesunde Lebensweise – beruflich wie privat

Wenn Körper und Geist im Einklang sind, werden Sie auch belastbarer im Beruf. Dazu gehören neben einer ausgewogenen Ernährung auch die regelmäßige Bewegung und erholsamer Schlaf.

Vor allem an langen Arbeitstagen in der Klinik sorgen eine ausgewogene Ernährung, gesunde Snacks und ausreichend Flüssigkeit für die nötige Energie. Essen Sie nicht auf dem Weg von einem Termin zum nächsten, sondern nehmen Sie sich Zeit, setzen Sie sich hin und kauen Sie bewusst.

Sportliche Aktivitäten wie Joggen, Yoga, Schwimmen oder Radfahren helfen, Stress abzubauen. Setzen Sie sich aber nicht zusätzlich unter Druck, indem Sie um jeden Preis versuchen, Sporttermine einzuhalten. Das erzeugt nur neuen Stress.

Versuchen Sie außerdem, trotz unregelmäßiger Arbeitszeiten durch Schicht- und Wochenenddienste, eine feste Schlafroutine zu etablieren. Hören Sie auf Ihren Körper und sprechen Sie ehrlich mit Ihrer Familie, wenn Sie Erholung brauchen statt auf den Ausflug mitzugehen. Ihre Angehörigen werden es verstehen.

 

5. Grenzen setzen im Job

Sie kennen es sicher: Der Kollege oder die Kollegin benötigt Unterstützung, hier soll ein Dienst getauscht, da eine zusätzliche Schicht übernommen werden. Auch wenn es noch so schwerfällt: Lernen Sie, „Nein“ zu sagen und Aufgaben abzulehnen, wenn Ihre Belastungsgrenze erreicht ist. Denn als Ärztin oder Arzt können Sie nur langfristig leistungsfähig bleiben, wenn Sie sich bewusst Auszeiten einplanen, Hobbys pflegen und Ihre Freizeit nutzen, um auf andere Gedanken zu kommen.

 

6. Job-Alterativen außerhalb der Akutmedizin

Sie haben die Tipps zur Stressbewältigung im Job beachtet und fühlen Sie dennoch ausgebrannt? Der Druck von außen ist zu groß und Sie merken, dass Sie dem Stress in der Akutmedizin nicht länger gewachsen sind und Ihre Unzufriedenheit wächst? Dann kommen Sie vermutlich zu der Erkenntnis, dass nur ein Jobwechsel eine echte berufliche Perspektive ist, um mental und körperlich gesund zu bleiben. Dabei lohnt nicht nur der Blick in andere Akutkrankenhäuser oder Praxen.

Bei der Deutschen Rentenversicherung finden sich auch Jobs für Ärzte außerhalb der Klinik – verbunden mit den Vorzügen des öffentlichen Dienstes:

  • Im Sozialmedizinischen Dienst der Rentenversicherungsträger profitieren Sie etwa von geregelten Arbeitszeiten, der Möglichkeit, im Homeoffice oder in Teilzeit zu arbeiten.
  • Die Rehabilitationskliniken der Rentenversicherung ermöglichen es Ärzten, ihre Arbeitszeiten besser planen zu können, mehr Zeit für ihre Patienten zu haben und gleichzeitig Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren.

 

"Bei der Deutschen Rentenversicherung ist es mir möglich in Teilzeit zu arbeiten und meinen Arbeitsalltag im Rahmen der Möglichkeiten flexibel mitzugestalten."

Carolin Sperl
Stationsärztin in der Mühlenbergklinik Bad Malente
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